Aussenspiegel TESLA

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Hier ein kurzer Einwurf zu E-Autos aus eigener Erfahrung.
Wir reden ja in Deutschland nur über die Reichweite, nehmen uns den Diesel als Massstab und zack – verloren hat das E-Auto.
Spoiler: Die Reichweite spielt in der Realität keine Rolle. Wenn der Akku zur Neige geht, dann tankst du eben. Große Ausnahme: Fahren mit Anhänger, dazu aber einmal später.

Geld Geld Geld I

Ein E-Auto geht ordentlich aufs Konto.
Da wäre die Anschaffung, unter 40.000 Euro brutto bekommt man fast nichts.
Zudem macht eine Wallbox wirklich Sinn.
Die kann man selbst installieren, dann bekommt man das für 400€ hin, oder man sucht sich einen Handwerker. Da beginnt es dann bei 1000 € aufwärts.

In der Versicherung liegen aus meiner Erfahrung BEV (Battery Electric Vehicle) und ICE (Internal Combustion Engine=Verbrenner) gleich auf.

Augen auf nach dem Kauf

Jetzt steht das BEV vor der Tür und siehe da es gibt dann doch ein paar Dinge über die viel zu wenig gesprochen wird. Weil – REICHWEITE über alles.
0,00€ KFZ Steuer kostet ein BEV die ersten Jahre.
Für einen 2ltr Diesel bezahlt man hier gerne min. 350€ pro Jahr, je nach Schadstoffklasse.
Mit dem erwähnten Diesel geht es dann mindestens einmal pro Jahr zum Service. Da wird dann turnusmässig das Öl getauscht, das macht den Löwenanteil und kostet alleine oft um die 300€. Dazu kommt der Rest, irgendwelche Verschleissteile und verdiente Arbeitsstunden.

Beim BEV, hier ein Tesla (Musk!) Model Y, wird der erste Kundendienst nach 4 Jahren oder 80.000 km fällig.
Vorher ist nichts, es sei denn irgendwas am Auto funktioniert nicht.
Je nach Filterblase in den Sozialen Medien ist beim Tesla dauernd was kaputt oder nie etwas.

Das Konto aber freut sich ab dem Kauf.
Nehmen wir für einen Kundendienst durchschnittlich nur 500 Euro, dann sind das in drei Jahre (im vierten hat der BEV ja auch KD) 1500€ plus ca. 1400€ KFZ Steuer für 4 Jahre.
Also 2900 € Ersparnis in vier Jahren.

Was jetzt noch dazu kommt, das ist die THG Prämie. Weil man mit seinem E-Auto das Klima rettet (*) bekommt man vom Staat eine Prämie. Das sind aktuell um die 100€ pro Jahr.

Diesel vs Strom – ich tanke, also bin ich.

Einen ICE tanke ich schneller als ein BEV. Das stimmt. Gerade in der Formel 1 kann die Tankdauer über Sieg oder Niederlage entscheiden. Darum gibt es die Formel E – aber die ist weniger sexy.
Aus meiner Sicht ist die Formel 1 nur mit Verbrenner machbar. Das gehört zusammen und wird zusammen irgendwann Geschichte sein.

Der Diesel kostet, heute 02.02.25, 1.66 €/ltr. bei Jet in Bayern.
Als ICE Fahrer bin ich an die Tankstellen gebunden.
Ich bin den Preiskapriolen der Konzerne und der CO2 Abgabewut der Regierung ausgesetzt.
Beim Strompreis gilt ähnliches, auch wenn die Preise träger reagieren.
Aber die Unterschiede sind deutlich größer. Ich kann die Kilowattstunde für 15 cent oder 100 cent einkaufen. Und ich kann eher entscheiden wo ich Energie aufnehme.

AC/DC

Bevor man sich auf den Highway to Hell begibt sollte der Akku einigermassen geladen sein.
Zu Hause an der Wallbox oder, mit Adapter, an der 220V Steckdose wird mit Alernating Current, also Wechselstrom geladen.
Vorteil – die KWh kann sehr günstig sein.
Nachteil – Langsame Ladegeschwindigkeit und je nach Autotyp 5-20% Ladeverluste im AC zu DC Wandler des BEV. Das Model Y hat etwa 6% Ladeverlust bei meiner Hardware, Sungrow 11 KW Wallbox.
Es gibt auch noch viele alte AC Ladesäulen gerade in den Städten – ich würde einen Bogen darum machen. Teuer und langsam.

Direct Current, also Gleichstrom ist das, was ein BEV eigentlich will.
Alle modernen Ladestationen, darunter die TESLA Supercharger, sind DC Schnellladestationen mit einer Ladeleistung von min. 150 KW pro Stunde.


Physik, Mathematik, Geld, Sicherheit

Leistung ist Volt mal Ampere und Arbeit ist Leistung mal Zeit. Darum geht es.
Beim E-Auto ist eigentlich alles ganz einfach.
Deine Haussteckdose liefert 220V und maximal 16 Ampere. Bei mehr Strom haut es hoffentlich die Sicherung raus sonst brennt die Bude.
Damit holt man am Schukostecker maximal 220Vx16A=3520Watt=3,52 KW.

+++ Obacht +++: Lädt man ein E-Auto, dann sollte man bei dieser Methode den Ladestrom auf max. 10A setzen um die Leitungen nicht zu überfordern. Der Ladevorgang zieht sich ja über Stunden.
Damit bleibt eine effektive Ladeleistung von 2,2 KW übrig.

Bei der, vom Elektriker verlegten, Wallbox steht eine Ladeleistung von 11 kW zur Verfügung. Bei neueren Geräten sind es sogar 22 kW.

Jetzt wenden wir uns dem Auto zu. Das Model Y Standard Range hat eine LFP Batterie mit ca. 60 kWh.
Die max. Leistung des Fahrzeuges beträgt 220 kW (299 PS) bei 420 NM Drehmoment.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 217 km/h, in 6.9 s ist man auf 100 km/h.
Es ist das „kleinste“ Model Y der Baureihe.
Im Sommer verbraucht das Auto etwa 13 im Winter bis zu 20 kWh/100 km. Das macht 15,5 im Jahresmix.

60 kWh / 15,5 KWh pro 100 km ergibt eine rechnerische, sehr theoretische, Reichweite von 387 Kilometern. Theoretisch, weil ich ja den Akku nicht leer fahren darf. Unter 5% fahren traue ich mir nicht.

Ziehe ich jetzt die volle Leistung von 220 kW dann lässt sich leicht ausrechnen, nach wieviel Minuten der Tesla am Standstreifen zum Stehen kommt. Nach 16 Minuten ist Schluss mit der Raserei.
Daher kommt mit den E-Autos automatisch ein Tempolimit auf uns zu.

Ladeweile

Folgende Annahme: Der Akku ist auf 10% verfahren. Also 54 kWh sind auf der Strecke geblieben und müssen frisch geladen werden.
Machen wir es ganz einfach:
Haussteckdose: 54 kWh/(2,2 kW*0,94) (Ladeverlust) = 26,1 Stunden Ladezeit
Wallbox: 54 kWh/(11 kW*0,94) = 5,2 Stunden Ladezeit
Supercharger 54 kWh/(175 kW*0,99) = 31 Minuten

Das sind die minimalen Ladezeiten, da am Ende die Ladegeschwindigkeit verringert wird.
Beim TESLA LFP Akku fällt das aber nicht so gravierend ins Gewicht, da es bei diesem Akku nicht die 20%-80% Empfehlung gibt.

Die Haussteckdose ist wirklich keine Alternative – sie ist nur ein Notnagel wenn es gar nicht mehr anders geht. Die Wallbox ist super um über Nacht das Auto sehr günstig auf 100% zu bringen.

Geld Geld Geld II

In den letzten 10 Jahren bin ich, trotz Corona, etwa 500.000 km mit dieselgetriebenen Autos unterwegs gewesen. Ich mag Diesel – das hat Power und nervt nicht mit hoher Drehzahl.
Die Reichweite mit einer Tankfüllung lag immer so bei ca. 800 Kilometern.
Aber die Kosten pro Jahr sind permanent gestiegen. Das lag nicht nur am Spritpreis, die Steuer wurde erhöht um das Klima zu retten und die Kundendienste immer teurer. Unter 650€ war ein KD nicht möglich.
Im Durchschnitt habe ich immer um die 7 Liter auf 100 Kilometer verbrannt. Ohne schlechtes Gewissen.
Warum jetzt BEV? Das ist eine andere Geschichte.

Nehmen wir die aktuellen Preise und gehen von 20.0000 Kilometer pro Jahr aus.

Zuerst der ICE Diesel.
200*7 ltr *1,66 €/ltr ergibt 2324,00 Euro reine Treibstoffkosten pro Jahr.
oder bei 5 ltr Verbrauch und 1.66 €/ltr sind es 1660,00 € pro Jahr.


Jetzt zum BEV.
Vorneweg sei gesagt, dass ich aktuell 5h am Tag für 18 cent pro kWh Strom beziehen kann. Da gibt es Versorger, die das anbieten. Google kennt die sicher auch.
Damit bekomme ich den TESLA (siehe oben) voll.
An einem TESLA Supercharger kostet die kWh 45-50 cent. Das hängt von der Tageszeit ab. Nehmen wir 48 cent als Mittelwert. 15,5 kWh auf 100 km.
Das ergibt:
200*15,5 kWh*0,18 €/kWh nur 558,00 Euro Treibstoffkosten
und am SC:
200*15,5 kWh*0,48 €/kWh immerhin 1488,00 € für Strom pro Jahr.

Ladeverluste sind jetzt hier nicht berücksichtigt.

Dazu kommen die erwähnten Ersparnisse für Wartung und bei der KFZ Steuer.

Und jetzt setze ich noch einen drauf.
Überschreibt man seine oben erwähnte THG Prämie an Tesla, dann bekommt man Kilometer an den Superchargern gut geschrieben. Für 2025 sind das 1500 Kilometer die man kostenlos tanken kann.

Fazit

Mit einem E-Auto fährt man günstiger durchs Land.
Das wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern, da die CO2 Bepreisung steigen wird, also Diesel oder Benzin langfristig noch teuerer werden.
Ich bin kein Freund von dieser Politik die vielen Menschen das Auto kosten wird.
Ausserdem frage ich mich ehrlich, woher im Winter der Strom für Millionen E-Autos kommen soll.
Als zusätzliche Alternative zum ICE finde ich es sinnvoll und, das sei verraten, es fährt sich einfach super.
Deswegen würde ich trotz der Eskapaden von Herrn Musk sofort wieder einen Tesla kaufen.

(*) Wer glaubt, dass man mit dem Fahren eines E-Autos das Klima retten kann, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Sorry.

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